Zahlen zum Welt-COPD-Tag

Welt-COPD-Tag: Mehr als 480 Millionen Menschen weltweit leiden an COPD, einer der tödlichsten Krankheiten der Welt.

Anlässlich des Welt-COPD-Tages am 16. November 2022 stellt Katrin Pucknat, Präsidentin bei ResMed in Deutschland, die Ergebnisse einer aktuellen Studie von ResMed vor – die Zahlen der Erkrankung steigen und Forschende drängen auf Maßnahmen zur Vorbeugung.

Bisherigen Schätzungen zufolge leiden mindestens 212 Millionen Menschen auf der Welt an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Einer neuen Studie von ResMed zufolge, führendem Anbieter innovativer Lösungen für die Schlaf- und Beatmungstherapie, ist diese Zahl allerdings bis zu 126 Prozent höher als bisher angenommen: So fand man heraus, dass vermutlich 480 Millionen Menschen weltweit an COPD erkrankt sind.

Die chronische, progressive Krankheit beeinträchtigt das Atmen von Betroffen und ist laut WHO nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die dritttödlichste Krankheit der Welt. In frühen Stadien können die Symptome mithilfe von Inhalation gelindert werden, in fortgeschrittenen Stadien kann zusätzlicher Sauerstoff oder mechanische Beatmung zu Hause beziehungsweise im Krankenhaus erforderlich sein. Die aufwendigen Therapien bedeuten hohe Kosten für das deutsche Gesundheitssystem, die vermindert oder sogar vermieden werden könnten. In der EU verursachen das Gesundheitswesen und Produktivitätsverluste im Zusammenhang mit COPD Kosten in Höhe von schätzungsweise 48,4 Milliarden Euro jährlich in den Ländern, in den USA kosten allein die COPD-bedingten Krankenhausaufenthalte jährlich über 3 Milliarden Dollar.

Dass diese Kosten bis zu einem bestimmten Grad vermeidbar sind, zeigt die globale Studie von ResMed: Sie führte die meisten COPD-Fälle auf bekannte Risikofaktoren wie Rauchen und andere Luftverschmutzungen im Freien zurück. Sollten allerdings diese Risikofaktoren weiter bestehen bleiben, gehen Forschende davon aus, dass bis zum Jahr 2050 sogar 592 Millionen Menschen weltweit an COPD erkranken. In Deutschland sind derzeit etwa 3,4 Millionen Menschen von der Krankheit betroffen. Schätzungen gehen davon aus, dass sich diese Zahl bis 2050 mehr als verdoppeln wird (8 Millionen).

Diese Zahl sollte vielen eine Warnung sein: Es ist wichtig, dass alle die Symptome kennen, um diese frühzeitig bei sich oder Angehörigen erkennen zu können. Medizinisches Fachpersonal kann mit Screenings und Tests eine COPD-Erkrankung frühestmöglich diagnostizieren und behandeln. Je eher eine Behandlung beginnt, desto mehr Chancen bestehen, die Lebensqualität und -erwartung zu verbessern.   Krankenkassen könnten ihre Versicherten dabei unterstützen, proaktive Schritte gegen eine mögliche COPD-Erkrankung zu unternehmen. Rauchen in der Schwangerschaft sowie wiederholte Atemwegsinfektionen in der frühen Kindheit können im späteren Leben eine COPD auslösen. Allein Schadstoffbelastungen am Arbeitsplatz sind laut Experten für etwa 14 Prozent der COPD-Erkrankungen verantwortlich. Wer vermeidet, Luftschadstoffe einzuatmen, wie etwa Tabakrauch oder Staub, kann die Wahrscheinlichkeit an COPD zu erkranken minimieren. Neben jedem Einzelnen und dem Gesundheitssystem kann auch die Gesundheitspolitik stärkere und sofortige Maßnahmen gegen Risikofaktoren wie Rauchen und Luftverschmutzung ergreifen, die Umwelt besser schützen und die allgemeine Schadstoffbelastung senken, um das Risiko von COPD-Erkrankungen in der Gesellschaft zu minimieren.

Die Hochrechnungen gehen davon aus, dass wir uns schon in ein paar Jahrzehnten auf 600 Millionen COPD-Fälle auf der ganzen Welt zubewegen. Mit sinnvollen Maßnahmen und der richtigen Aufklärung können wir diese Zahl eindämmen und dazu beitragen, Millionen von Leben zu retten. Wenn wir auf uns und unsere Nächsten achten, Anzeichen ernst nehmen und das Bewusstsein für die Krankheit schärfen, und wenn vor allem Ärzte, Krankenkassen und die Gesundheitspolitik ihren Beitrag dazu leisten, können wir langfristig die Anzahl an COPD-Erkrankungen reduzieren und unserer Gesellschaft zu einem gesünderen Leben verhelfen.

Literaturverzeichnis liegt vor.

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