Immer wieder trifft man im Leben auf Menschen, die einen mitreißen und bewegen. Im Jahr 2015 war das auf dem damaligen KAI Kongress Dr. Ute Oddoy, die dort mit ihrem Bruder Hendrik Schreiber unterwegs war. In einem Interview, dass wir im Jahr 2015 veröffentlichten, sprachen beide über ihr Leben mit ALS. Sie lebte im Jetzt. Das war ihr damals wichtig. Ihre Motive für ein langes Leben: Ihre Söhne aufwachsen sehen und die Neugier auf das Leben. Denn für sie war das Leben herrlich bunt. Mit diesen Worten schloss Dr. Ute Oddoy einen weiteren Beitrag „Ich will leben!“ in der beatmetleben im Jahr 2017. Hier beschrieb die Gynäkologin ihren ALS-Krankheitsverlauf und die Hürden, die sie in ihrem Alltag nehmen muss. In diesem, aber auch in ihrem Beitrag aus 2016 wurde einmal mehr deutlich wie viel ihr ihre Familie, vor allem ihre Söhne bedeuteten. Ich habe mich immer wieder gefreut, Ute Oddoy zu treffen. Immer hatte sie ein Lächeln auf den Lippen. Immer war sie freundlich und zugewandt. Immer war sie – auch als Gründungsmitglied des ALS-mobil e.V. dabei, aufzuklären was ALS bedeutet und andere Betroffene zu unterstützen.
Unvergessen für mich persönlich war ein Abend in Berlin. Wir trafen uns nach einer Veranstaltung am Bahnhof. Ihr Sohn an ihrer Seite. Was hatten wir Spaß. Jetzt ist auch sie gegangen. Wir wünschen ihrer Familie, ihren Assistenten und Assistentinnen und Pflegefachkräften viel Kraft – und eine Menge gute Erinnerungen.