DIVI-Ehrenmedaillen vergeben

Ausgezeichnet mit der DIVI-Ehrenmedaille wurden Professor Christian Karagiannidis und Professor Steffen Weber-Carstens.

Auszeichnung für einen großen Verdienst: Für ihr unermüdliches Engagement beim Aufbau des DIVI-Intensivregisters wurden Professor Christian Karagiannidis (Kliniken Köln) und Professor Dr. med. Steffen Weber-Carstens (Charité Universitätsmedizin Berlin) mit der DIVI-Ehrenmedaille ausgezeichnet, die nun zum zweiten Mal verliehen wurde. Die beiden Würdenträger haben mit dem DIVI-Intensivregister dafür gesorgt, dass schnell zu Beginn der Corona-Pandemie das erste Mal überhaupt eine Übersicht über alle in Deutschland verfügbaren Intensivkapazitäten geschaffen werden konnte – eine lebensrettende Basis zur Lenkung der Patientenströme.

Als medizinisch-wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters haben Christian Karagiannidis und Steffen Weber Carstens das Analyseinstrument gemeinsam mit dem Robert Koch-Institut (RKI) und dem Bundesgesundheitsministerium innerhalb von nur zwei Wochen aufgebaut. Die bundesweite Echtzeiterfassung der Intensivbettenkapazitäten und der COVID-19-Fallzahlen waren ein Novum. Denn zuvor wurden die Bettenkapazitäten in den einzelnen Bundesländern teils sehr unterschiedlich erfasst, was eine Patientensteuerung unmöglich machte. Die beiden Experten haben initial Kontakte über ein bereits von einer Arbeitsgruppe in Magdeburg gepflegtes Verzeichnis der Intensivstationen zu allen Intensivstationen in Deutschland hergestellt, die genaue Abfrage zur einheitlichen Erfassung der Intensivkapazitäten entwickelt und standen wochenlang nachts mit Rat und Tat mit Entwicklern und Projektleitern in Kontakt – während sie tagsüber weiter ihrer beruflichen Verantwortung in den Kliniken gerecht wurden.

„Ich erinnere mich noch genau an ein Telefonat Ende März 2020 mit Christian Karagiannidis“, verriet DIVI-Präsident Professor Felix Walcher in seiner Laudatio während der Eröffnungsveranstaltung des Jahreskongresses der Fachgesellschaft. „Er fragte mich: ‚Ihr habt doch in eurer Gruppe des AKTIN-Notaufnahmeregister, ein von der DIVI unterstütztes Verzeichnis der Notaufnahmen und der Intensivstationen?‘ Das hatten wir. Die von ihm geleitete Sektion hatte wiederum schon einige Jahre zuvor im Rahmen der H1N1-Infektionswelle ein kleines Register aufgesetzt. Wir mussten also nicht ganz von vorne anfangen. Wenige Tage später, es war der 2. April, eine Videokonferenz und eine Mission: ‚Wir brauchen eine Registrierung der belegten und freien Intensivbetten!‘. Das war die Geburtsstunde des DIVI-Intensivregisters.“

„Die täglichen Lageberichte des Robert Koch-Instituts, basierend auf den Daten des DIVI-Intensivregisters, wurden zu einer zentralen Informationsquelle für Medien, Politik und Öffentlichkeit“, betonte Präsident Walcher. Das neue DIVI-Intensivregister habe es dann ermöglicht, die Patientenströme effektiv zu managen. „Dutzende von Patienten und Patientinnen, die sonst keine Chance gehabt hätten, haben überlebt, weil wir das DIVI-Intensivregister hatten und somit in Deutschland Patienten und Patientinnen zur lebensnotwendigen Behandlung über das sogenannte Kleeblatt verlegen konnten“, so Walcher. Entscheidend für den Erfolg des DIVI-Intensivregisters war laut Professor Karagiannidis auch die immerwährende hervorragende Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut und dem Bundesministerium für Gesundheit.

Das große Engagement von Christian Karagiannidis und Steffen Weber-Carstens habe nicht nur weitreichende positive, oft lebensrettende Erfolgen in der Corona-Pandemie gezeigt, sondern langfristig die Notfall- und Intensivversorgung in Deutschland auf ein neues Qualitätslevel gehoben, so Walcher.

Foto: Helmut Biess – Covershoot

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