Humor als Haltung

Die Trainer-Akademie, eine Fortbildungsveranstaltung der Stiftung Humor Hilft Heilen, versammelte vom 4. bis 6. Mai 2022 über 20 der Humor-Trainerinnen und Trainer, die deutschlandweit für die Stiftung im Einsatz sind. Auf dem reichhaltigen Programm standen unter anderem Fachvorträge, Workshops und Möglichkeiten zum Kennenlernen und Austausch. „Uns als Stiftung geht es um die Kraft humorvoller Begegnungen“, sagt Maria Bley, Stiftungsleitung Humor Hilft Heilen. „Daher ist es uns ein besonderes Anliegen, dass auch unsere Trainerinnen und Trainer Inspiration und Kraft aus der gemeinsamen Begegnung schöpfen und sich fachlich weiterbilden. So tragen wir Sorge dafür, dass sie mit den Humorworkshops Menschen in Heilberufen kontinuierlich eine wertvolle Unterstützung bieten können.“

„Was braucht die Pflege?“, fragte Professor Dr. Klaus Müller, Professor für Pädagogische Aufgaben in der Pflege an der Frankfurt University of Applied Sciences in seinem Vortrag zum Thema „Lernen und Lehren in Pflegeberufen“. Pflege sei Beziehung, so Professor Müller. Wie man diese Beziehung wertschätzend und förderlich gestalte, erlernen angehende Pflegekräfte nicht in schulischen, sondern vor allem in praktischen Kontexten. Prof. Müller zeigte nachdrücklich auf, dass Lernen hier über positive Begegnungen und Beziehungen stattfindet. Er machte deutlich, dass somit die Praxisanleiterinnen und -anleiter, als Lehrpersonen und Gegenüber, den Lernprozesses im Pflegekontext durch die Art und Weise der Begegnungen maßgeblich prägen. „Eine positive Beziehung kennt den liebenden Blick, beginnt mit einem Lächeln und wird von einer warmen Sprache getragen“, sagte Müller. „Nur, wo Lernende ermutigt, befähigt und bestärkt werden, gelingt Lernen.“

Neues Format für Praxisanleiterinnen und -anleiter zur Gestaltung positiver Beziehungen

Genau diese Gestaltung positiver Beziehungen und Begegnungen zwischen Lehrenden und Auszubildenden als Voraussetzung für gelingende Lernprozesse thematisiert das neue Fortbildungsformat für Praxisanleitende, das Humor Hilft Heilen entwickelt hat. Im Rahmen der Akademie wurden erfahrene Trainer:innen in diesem Format geschult und sind nun bereit, Praxisanleitende bundesweit in einem ein- bis zweitägigen Format darin zu unterstützen, Lernprozesse durch bewusste Beziehungsgestaltung positiv zu beeinflussen.

Flow-Erleben durch Humor

Damit Humor als Haltung in Heilberufen und vor allem in der Pflege selbstverständlich wird, arbeitet die Stiftung deutschlandweit mit diversen Pflegeschulen zusammen und vermittelt zentrale Inhalte ausbildungsbegleitend im Curriculum „Freude pflegen“. Die Relevanz von Humor als Haltung ist dabei keineswegs spekulativ, sondern Forschungsgegenstand. So zeigte der Psychologe Dr. Marek Bartzik, Universität Lübeck, anhand erster Studienergebnisse aus dem gemeinsam mit der Stiftung Humor Hilft Heilen zum Humor-Curriculum umgesetzten Forschungsprojekt „Freude pflegen“ auf, dass sich die Humor-Schulung für Pflegeauszubildende bei diesen positiv auf die Bereiche Stress-Erleben, Flow-Erleben, Arbeitsfreude und wahrgenommene Bedeutsamkeit der Arbeit auswirkt. Die Freude am Pflegeberuf wieder zum Leben zu erwecken – dafür kann Humor eine wichtige Strategie sein.

Foto: Humor Hilft Heilen

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