Zum OECD-Bericht, wonach das Armutsrisiko bei älteren Menschen mit Pflegebedarf in Deutschland um 20 Prozentpunkte höher liegt als in der gesamten älteren Bevölkerung, erklärt Ates Gürpinar, stellvertretender Vorsitzender der Partei Die Linke:
„Die Bundesregierung nimmt hin, dass Pflege arm macht. Es ist zynisch, dass Karl Lauterbach am Armutsrisiko Pflege immer noch nichts ändert. Die Zahlen beweisen, dass die Pflegeversicherung in ihrer jetzigen Ausgestaltung, als Teilabsicherung, gescheitert ist. Trotz stetig steigender Pflegeversicherungsbeiträge bekommt die Bundesregierung es in diesem reichen Land nicht hin, Menschen mit Pflegebedarf finanziell abzusichern.
Und das Problem wird sich verschärfen: Immer mehr Menschen werden auf Pflege angewiesen sein, aber die OECD bescheinigt insbesondere Ländern wie Deutschland, die auf informelle Pflege, also pflegende Angehörige, setzen, dass sie dieser Herausforderung nicht gewachsen sein werden. Die Pflegekrise wird auf dem Rücken der Menschen mit Pflegebedarf und ihrer Angehörigen ausgetragen werden, weil die Bundesregierung stets auf deren Kosten gespart hat.
Jetzt ist die Zeit, das System der Pflegefinanzierung gründlich auf den Kopf zu stellen: Wir brauchen eine einzige solidarische Pflegeversicherung, in die alle einzahlen, damit Vermögende und Spitzenverdiener nicht länger aus der Verantwortung entlassen werden. Nur so kann eine nachhaltige Finanzierung der Pflege gelingen.“