Am 19. November 2024 wurde im Therapiezentrum Burgau eine zukunftsweisende Initiative präsentiert: Der neu geschaffene Stiftungslehrstuhl für Neurorehabilitation an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg. Mit Unterstützung der RECK-Technik GmbH & Co. KG, die zunächst eine großzügige Spende von einer Million Euro für die kommenden fünf Jahre leistet, wird diese Professur eine Brücke zwischen Wissenschaft, klinischer Versorgung und Medizintechnik schlagen. Der Stiftungslehrstuhl wird von Professor Dr. Andreas Bender, Chefarzt des Therapiezentrums Burgau und ausgewiesener Experte in der Neurorehabilitation, geleitet. Ziel ist es, neue wissenschaftliche Erkenntnisse in den Klinikalltag zu integrieren und die Forschung auf dem Gebiet der Neurorehabilitation entscheidend voranzutreiben. Bereits laufende Projekte untersuchen den Einsatz von Robotik und künstlicher Intelligenz in der Rehabilitation. Ein weiteres zentrales Anliegen ist die Ausbildung junger Medizinerinnen und Mediziner. Wie Professor Martina Kadmon, Dekanin der Medizinischen Fakultät, betont, erhält die Rehabilitation künftig einen festen Platz im Lehrplan – eine wichtige Ergänzung, da dieser Bereich in der medizinischen Ausbildung bislang unterrepräsentiert war.
Die Zusammenarbeit zwischen der Universität Augsburg, dem Universitätsklinikum Augsburg (UKA) und dem Therapiezentrum Burgau schafft eine einzigartige Plattform für die Weiterentwicklung der Neurorehabilitation. Bereits heute werden rund 40 Prozent der Patientinnen und Patienten des Therapiezentrums aus dem UKA überwiesen. Durch die räumliche Nähe und den interdisziplinären Ansatz sollen Synergien weiter ausgebaut werden. Professor Klaus Markstaller, Ärztlicher Direktor des UKA, hob die Bedeutung evidenzbasierter Ansätze hervor: „Unser Gesundheitssystem verlangt nach innovativen, wissenschaftlich fundierten Therapien. Die Kooperation zwischen Spitzenmedizin und Rehabilitationsmedizin ist ein logischer Schritt, um die bestmögliche Versorgung zu gewährleisten.“
Diese enge Vernetzung wird durch die langjährige Partnerschaft zwischen dem Therapiezentrum Burgau und der RECK-Technik GmbH & Co. KG gestärkt. Dabei spielt der intensive Einsatz der MOTOmed Bewegungstherapiegeräte im Therapiezentrum Burgau eine zentrale Rolle. Die Geräte sind fest in die Behandlungsprozesse integriert und unterstützen Patienten und Patientinnen dabei, motorische Funktionen zu trainieren und ihre Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.
Bisher wurden weltweit über 50 Studien- und Forschungsergebnisse im Zusammenhang mit MOTOmed Bewegungstherapiegeräten veröffentlicht. Speziell die letzten Jahre wurde ein vermehrtes, internationales Interesse an neuen Studien mit Bewegungstherapiegeräten festgestellt. Die RECK-Technik GmbH & Co. KG möchte mit ihrer Spende nun auch in Deutschland die wissenschaftliche Arbeit in diesem Bereich forcieren.
Zudem zielt die Partnerschaft auf eine gemeinsame Weiterentwicklung in Richtung datenbasierter Bewegungstherapie ab – ein völlig neuer Ansatz. Die Möglichkeit, künftig Therapieerfolge anhand präziser Daten zu messen und individuell anzupassen, könnte die Neurorehabilitation einen großen Schritt nach vorne bringen.
Gesellschaftliche Verantwortung durch Unternehmensengagement
Die Realisierung des Stiftungslehrstuhls wäre ohne die Unterstützung durch Unternehmen und private Förderer nicht möglich gewesen. Besonders die RECK-Technik GmbH & Co. KG, Marktführerin im Bereich der Bewegungstherapiegeräte, sieht sich in der Verantwortung, die Entwicklung der Neurorehabilitation zu fördern.
Thorsten Banzhaf, Leiter Medizintechnik Deutschland bei RECK-Technik, hob hervor:
„Die Förderung des Lehrstuhls ermöglicht es uns, Studien und Forschungsprojekte direkt vor Ort zu begleiten und junge Talente in der wissenschaftlichen Arbeit zu unterstützen. Wir sehen es als gesellschaftlichen Auftrag, Wissenschaft, Praxis und Medizintechnik zu vernetzen.“
Julian Rohrbach, Pressesprecher von RECK-Technik, ergänzte:
„Unser Engagement basiert auf Tradition und Innovation. Mit ‚MOTOmed‘ setzen wir weltweit Standards in der Bewegungstherapie. Durch diese Spende leisten wir einen Beitrag, um die Herausforderungen des demografischen Wandels aktiv mitzugestalten.“
Der Stiftungslehrstuhl wird nicht nur die Forschung vorantreiben, sondern auch die Patientenversorgung verbessern. Menschen, die etwa durch einen Schlaganfall oder Unfall neurologische Schäden erlitten haben, profitieren von innovativen Ansätzen, die ihnen ein eigenständigeres Leben ermöglichen sollen. Für das Therapiezentrum Burgau markiert dieser Schritt einen weiteren Meilenstein in seiner 35-jährigen Geschichte. Geschäftsführer Stefan Graf sieht enormes Potenzial: „Wir zählen heute zu den führenden Einrichtungen auf diesem Gebiet in Deutschland. Mit dem Lehrstuhl stärken wir unsere Position und schaffen eine Basis für zukünftige Innovationen.“
Mit dem neuen Stiftungslehrstuhl wird die Neurorehabilitation als Disziplin gestärkt und international sichtbarer gemacht. Diese Kooperation zwischen Wissenschaft, Klinik und Wirtschaft setzt ein starkes Zeichen für gesellschaftliche Verantwortung und medizinischen Fortschritt – zum Wohl der Patientinnen und Patienten.
Foto v. r. n. l.: Professosr Andreas Bender/Chefarzt Therapiezentrum Burgau und Lehrstuhlinhaber, Stefan Graf/Geschäftsführer Therapiezentrum Burgau, Professor Klaus Markstaller/Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Augsburg, Professor Frank Kramer/Vizepräsident der Universität Augsburg, Professor Alkomiet Hasan/Ärztlicher Direktor Bezirkskrankenhaus Augsburg und Vorstand Krankenversorgung Bezirkskliniken Schwaben, Professor Martina Kadmon/Dekanin der Medizinischen Fakultät, Universität Augsburg, Thorsten Banzhaf/Leiter Medizintechnik, RECK-Technik, Julian Rohrbach/Pressesprecher, RECK-Technik, weitere Stifter und Förderer.