Erste Fachtagung Intensivkinder NRW

Mit über 35 Teilnehmern, Dozenten und Organisatoren fand in den Räumlichkeiten der FGN-Akademie in Gelsenkirchen der erste Fachtag Intensivkinder in NRW statt. Der Veranstalter medigroba GmbH und der Veranstaltungspartner Kinderpflegepunkt GmbH aus Herten, hatten ein auf Pädiatrie ausgerichtetes Programm mit hochkarätigen Dozenten erarbeitet. Die Teilnehmer kamen hauptsächlich aus der häuslichen Versorgung von Kindern und jungen Erwachsene, auch angehende Atmungstherapeuten waren vor Ort.

Im Kern ging es um die Versorgung von Kindern von Akutklinik bis zur dauerhaften Versorgung im häuslichem Umfeld im Spannungsfeld von Teilhabe, Distanz und Nähe. Hier konnte Christine Wagner-Behrendt als betroffene Mama, aber auch als Fachkraft für Palliativ über ihre Lebensgeschichte mit ihrer Familie berichten und ihre Lebenssituation sehr anschaulich und nachvollziehbar schildern. Mit ihrem Vortrag zog sie die Teilnehmer in ihren Bann und berührte sie emotional. Christine Wagner-Behrendt zeigte aber auch wie Teilhabe gut funktionieren kann und was dazu notwendig ist. Damit bot sie den perfekten Einstieg in die weiteren Vorträge. www.intensivleben-kassel.de/

Im Anschluss berichtete Raphaela Krüger von der Kinderintensivstation aus Hagen über den Umgang mit Eltern in schwierigen Situationen und die Vorbereitung auf die häusliche Versorgung von besonderen Kindern und das Spannungsfeld von Distanz und Nähe aus Sicht der Pflege in der Klinik.

Nina Sonnenschein und Annika Roland, PDL und stellvertretende PDL des Kinderpflegepunktes, referierten über das Thema „Nach der Überleitung in das häusliche Umfeld“. Auch hier ging es um Distanz und Nähe und das Wahren von Professionalität. Sie beleuchteten außerdem die Strukturen und Wohnfeldmöglichkeiten der Versorgungen. Beide konnten hier aus ihren großen Erfahrungsschatz zurückgreifen.

Eine große Rolle spielt bei Kindern auch die Versorgung mit Hilfsmitteln. Hier berichtet Michael Bovians, Fachkrankenpfleger der medigroba GmbH, wie eine fachgerechte Versorgung zum Kind kommt und wie wichtig diese ist im Kontext der Teilhabe.

Ingo Schwarz-Gewallig stellte die Besonderheiten der Versorgung von tracheotomierten Kindern und den Umgang mit Trachealkanülen im häuslichem Umfeld bildlich und mit hoher Fachlichkeit dar.

Hygienemaßnahmen für Kinder im häuslichem Umfeld war Thema im Referat des Hygienesachverständigen Patrizio Fonticelli. Er führte auf, was notwendig ist und gegeben sein muss, um die Herausforderung Hygiene gerade im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie im Häuslichen Umfeld umsetzen zu können.

Nach den Vorträgen ging es für die Teilnehmer in Workshops, wo das theoretische Wissen in der Praxis geübt werden konnte.

Kanülenwechsel bei Kindern sowie die Umsetzung hygienischer Maßnahmen wurden in zwei Gruppen ausführlich praktisch geübt; offene Fragen konnten hier in der Gruppe beantwortet werden.

Im Anschluss berichtete Sven Kübler, 1. Vorstand der Fachgesellschaft CNI e.V., über das GKV-IPReG und die aktuellen Entwicklungen.

Der Fachtag klang aus mit Netzwerken und Austausch beim Italienischen Büfett. Das Resümee war sehr gut, so hoffen alle auf eine Fortsetzung im kommenden Jahr.

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